69% aller Mitarbeiter sehen sich als Whistleblower
Eine groß angelegte Umfrage des global agierenden Wirtschaftsnetzwerks Ernst & Young (EY) ergab, dass sich ein Großteil der Mitarbeiter als Whistleblower sehen und sich vorstellen könnte Meldungen abzugeben.
Im Rahmen der Studie wurde die Belegschaft von 541 österreichischen Unternehmen mit mindestens 50 Mitarbeitern befragt. Zwei Drittel (69%) der Mitarbeiter sehen sich als Whistleblower und können sich vorstellen einen Verstoß zu melden. 72,5% der Befragten bevorzugen unternehmensinterne Kanälen zur Meldung von Missständen. Die Befragten begründeten ihre Entscheidung mit dem Verweis auf die Wichtigkeit ihrer Anonymität sowie den hohen intrinsischen Stellenwert, den sie der unternehmensinternen Klärung eines potenziellen Rechtsverstoßes beimessen.
„In Österreich sind insgesamt rund 7.000 Unternehmen (von der EU-Richtline zum Schutz von Hinweisgebern) betroffen. Es ist sinnvoll, sich frühzeitig detailliert mit dem Thema zu befassen und die nötigen technischen und organisatorischen Prozesse aufzusetzen, um möglicherweise strenge Pönalen zu vermeiden“
– Andreas Frohner, Leiter Forensic & Integrity Services bei EY Österreich
27,5% der Befragten sprechen sich hingegen für eine externe, unabhängige Stelle als Wunsch-Empfänger ihres Hinweises aus. Extern verwalteten Meldekanälen wird mehr Unvoreingenommenheit zugesprochen und auch die Angst vor fehlender Anonymität ist hier geringer.
Weitere Informationen zum Hinweisgebersystem von flustron finden Sie hier
Die EU-Richtlinie zum Hinweisgebersystem finden Sie hier.
Quelle: Steuer Extrajournal 19.05.2021